Auf Reisen
Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sodern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen. (Marcel Proust)

Berliner Ansichten

Checkpoint Bravo

Dreilinden kannte jeder. Seit 1838 vom Durchfahren des Forstes mit der Berlin-Potsdamer Eisenbahn, der ersten Eisenbahnstrecke Preußens, die nun unter dem Titel „Stammbahn“ wieder in aller Munde ist, später laut Fontane auch „das Schloss, wenn nicht von Ansehen, so doch aus den Hofnachrichten, in denen es in bestimmten Abständen hieß: Seine Königliche Hoheit kam heute von Dreilinden herein ...


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Der Empfangssalon Berlins

Langsam sickert es auch in Berlin durch, dass Daimler-Benz nicht unbedingt ein guter Stern für unsere Straßen ist. In der Friedrichstraße, wo man "erst nicht durch und schon bald nicht mehr drumherum" kommen soll, wurden statt propagierter "kritischer Rekonstruktion" kalte Schluchten in den Himmel gebaut. Am Potsdamer Platz, wo "die Ansprüche für die Zukunft der vereinigten Stadt...


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Der vornehmste öffentliche Stadtraum

Die Schönheitskur für den Boulevard Unter den Linden ist im Gang. Die Fahrbahnen werden schmaler, die Gehwege breiter, die Parkplätze auf dem Mittelstreifen verschwinden und die Peitschenleuchten werden durch historisierende Kandelaber ersetzt. Fürs Flanieren sorgen Plattenbahnen aus grauem Granit. Das alles dient dem guten Zweck, das „Forum Fridericianum"...


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Es kann schon eine Lust sein

An Wellness ist nur eines neu: Die Sache kostet viel Geld. Nicht neu ist, dass der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland bereits seinem gestressten Patienten Goethe neben angenehmem Klima und freundlicher Umgebung Freizeitvergnügen, Geselligkeit, Gesellschaft und zwischenmenschliche Kontakte verordnete. Das Rezept hatte Erfolg: „Man steht um 5 Uhr auf, geht bey jedem Wetter...


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Gute Hörsamkeit im Admiralspalast

Wir machens mitten in Berlin. Dieser schlichte Spruch reichte, um die Schickeria von Donau, Isar, Main, Rhein und Spree in die Berliner Mitte zu holen. Was als schillernde Wiedereröffnung des Admiralspalastes mit Brandauer, Campino und der „Dreigroschenoper“ geplant war, entpuppte sich mehr oder weniger als tote Hose. Einen Tag später traten jedenfalls gegenüber im Berliner Ensemble...


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Pack die Badehose ein

Ach wie nett wäre es, wenn die große Froboess noch einmal die kleine Cornelia geben würde. Dann würden wir die Badehose einpacken, das kleine Schwesterlein nehmen und „nischt wie raus nach Wannsee“ fahren. Anlässe gäbe es: Der Schlager wurde ein halbes, das Strandbad wird ein ganzes Jahrhundert alt. Blicken wir zurück: Noch um 1900 war Baden in Flüssen nur in Flussbadeanstalten gestattet...


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Residenz an der Panke

Den Unterschied zwischen „Pankow" und „Pankoff“ macht Konrad Adenauer. Als am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik ausgerufen wurde, durfte sich deren erster Arbeiter-und-Bauern-Präsident Wilhelm Pieck das barocke Schloss Niederschönhausen im Berliner Stadtbezirk Pankow als Amtssitz einrichten und am feudalen preußischen Luxus von Schloss und Park erfreuen...


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Station: Bahnhof Friedenau

Friedenau bietet viel, notierte Günter Grass vor dreißig Jahren in sein "Tagebuch einer Schnecke". Da wohnte er noch in der Niedstraße, über ihm die Flugzeuge der PanAm und BEA nach Tempelhof, unter ihm die U-Bahnlinie nach Steglitz. Drumherum Landhäuser, Villen und Mietshäuser der Gründerzeit, Vorgärten mit schmiedeeisernen Gittern, Parkanlagen, Springbrunnen, Gartenlokale, Wochenmarkt...


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Weniger Erschütterungen im Kanzleramt

Der D 8 der Berlin-Anhaltischen-Eisenbahn-Gesellschaft startete am 1. Juni 1934 um 17.18 Uhr von Berlin-Anhalter Bahnhof nach Kassel. Um 18.29 Uhr hatte er nach 113 Kilometern und 71 Minuten Wittenberg in Anhalt erreicht. Gut sieben Jahrzehnte später wird der RegionalExpress RE 33111 der Deutschen Bahn am 1. Juni 2006 um 17.16 Uhr von Berlin-Hauptbahnhof (tief) abfahren...


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Der Name ist Schall und Rauch

Was war das für ein Geschrei, als sich Frankfurts Oberbürgermeister Walter Wallmann Anfang der achtziger Jahre am Römerberg für die „Gut' Stubb“ und die populärste Lösung entschied. Während sich die Bankmetropole mit den Einzelbauwerken der Architekten Hans Hollein, Richard Meyer und Oswald Matthias Ungers zu architektonischen Höhenflügen aufgeschwungen hatte...


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